Autor: Geheim
Dornröschen war schon immer mein Lieblingsmärchen. Mit Rapunzel konnte ich noch nie so viel anfangen und jetzt, wo die Haarpracht lichter wird, noch weniger.
»Ich heiße Olga, bin 39 Jahre alt, gehe stark auf die 40 zu und habe Haarausfall«.
Klingt ein bisschen wie die anonymen Alkoholiker. Würde ich zu einer Selbsthilfegruppe gehen, wäre meine Vorstellung wohl so oder ähnlich. Aber so einen Schwachsinn brauche ich nicht. Zumal ich gerade auch nicht weiß, ob es dafür eine Selbsthilfegruppe gibt. Gibt ja in der heutigen Zeit für jeden Scheiß irgendeine Gruppe. Heute wird es gerne auch unter dem „Netzwerk-Mantel“ getarnt. Männer haben vermutlich ein tiefsitzendes Problem beim Thema Haarausfall und sprechen da eher ungerne drüber. Wollen schließlich ihre Männlichkeit nicht verlieren. Wobei Glatze ist doch in. Wir Frauen hingegen sehen mit Glatze etwas weniger weiblich aus. Ich verallgemeinere das jetzt. Haben wir Menschen allgemein ein Problem mit Haarausfall?
Betrachten wir es statistisch. Ein Großteil der Menschen, also 70% der Männer und 40% der Frauen, sind von Haarausfall betroffen. Erblich bedingter Haarausfall ist übrigens in 95% der Fälle Schuld an der lichter werdenden Haarpracht. Und gegen diese Form des Haarausfalls kann Frau/Mann wenig machen. Zusammengefasst ist also ein Großteil betroffen und daran ändern kann ich eh nichts? Warum stört es mich dann? Stell dir folgendes vor:
Du kochst für Freunde und machst dir während der Zubereitung aus hygienischen Gründen extra deine Haare zusammen, ziehst beim schnibbeln Gummihandschuhe an und dann beim gemeinsamen Vertilgen passiert es: Dein Gegenüber nimmt den Löffel aus der Vorspeise und du siehst ein Haar. Dein Haar. Langsam bewegt dein Gegenüber den Löffel in Richtung Mund. Jetzt ist deine Chance zu sagen: Da ist ein Haar in deiner Suppe. Da ist mein Haar in deiner Suppe. Ekelhaft. Ein schulterlanges schwarzes Haar hängt am Löffel. Da schmeckt selbst mir meine Suppe nicht mehr.
Was kann einen sonst noch so am schwindenden Haar stören? Nun ja, ich habe inzwischen ein Sparabo für Staubsaugerbeutel abgeschlossen. Im Gegenzug dazu mein Sparabo für alle Coffein-Shampoos gekündigt. Meinem Hund Bruno habe ich letztens die Haare gefärbt, weil die normale Packungsgröße an Haarfärbemittel wohl doch etwas zu groß bemessen für mich war und daher auf meinen Hund tropfte.
Und ja, natürlich die Eitelkeit. Volles Haar steht für Jugend, für Gesundheit und Vitalität. Und ich frage mich, wo der Weg noch hinführt. Bei der Menge, die ich täglich verliere, erinnert mein Haupthaar demnächst nicht mal mehr an Dornröschen, sondern an Gollum. Doch ich gebe nicht auf. Und die Drogeriemärkte, Onlineshops, Apotheken und selbst Omas Hausmitteltipps geben für so eine enthusiastische Einstellung auch einiges her. Die Internetrecherche ließ mich nämlich nicht sonderlich hoffnungsvoll zurück. Laut Testberichten haben die angepriesenen Mittel eben gar keine Wirkung oder wenn, dann eine Nebenwirkung. Aber sowas ignoriere ich gerne, wenn ich unbedingt an etwas glauben möchte.
Gibt es dafür auch was von #Ratiopharm (Werbung), gegen oder für unerschütterlichen Glauben bei schütterem Haar? Oder eine Selbsthilfegruppe? Die anonymen Haar-Verlierer. Naja, so richtig anonym ist es dann auch nicht mehr, wenn ich zukünftig mit einer Glatze rumlaufe. Aber heute ist doch alles und jeder vernetzt. Und auch die HRler haben ja ihr eigenes Netzwerk und ihre eigenen VIPs. Very important Personaler. Da könnte man quasi eine gemeinsame Sache draus machen. Denn mein Haarausfallproblem ist ja eins der Eitelkeit und damit kennen sich die Personaler aus. Ich meine NATÜRLICH nicht die Eitelkeit der Personaler selber, würde ja nie die Leser dieses Magazins diskreditieren. Personaler sind sich sowieso alle einig: Auf die inneren Werte kommt es an. Also jedenfalls auf die, die der Bewerber schriftlich nachweisen kann. Seit tinder und Co habe ich gemerkt, der Fokus auf innere Werte ist nicht überall gesetzt. Aber für die digitale Welt gibt es zur Not ja auch noch Photoshop.
Ich verwende nun seit einem halben Jahr Plantur 39 in allen Variationen
(Werbung) und bilde mir ein, dass es es bei menopausalem Haarausfall wirkt. Quasi bei Frau in den Wechseljahren mit extremen Stimmungsschwankungen. Wo wir wieder bei den Märchen wären. Wenn Dornröschen hundert Jahre warten kann, warte ich wenigstens noch ein paar Wochen. Also Empfehlung für das Haar ab 40 ist hiermit ausgesprochen.
Und für die Männer empfehle ich: Thiocyn Haarserum. Es ist neu und ist die wissenschaftlich fundierte Spezialpflege für Männer bei nicht krankheitsbedingtem Haarausfall sowie schütterem, dünner werdendem Haar. Das körpereigene Molekül Thiocyanat stärkt die Haarwurzel und schützt sie gegenüber wachstumsstörenden Einflüssen. Ob Geheimratsecken, Tonsuren, schütter werdendes Haar: Es wirkt unspezifisch und ist Männern bei den meisten Haarproblemen sehr zu empfehlen – gerade auch zur Prophylaxe. Angaben laut Hersteller. Klingt doch gut, oder?
Für die ersten Ausgabe haben wir das haarsträubende Thema „Scheiß auf Perfektion“ mal genauer unter die Lupe genommen. Mit Perfektion ist natürlich nicht nur das Streben einer optischen Fehlerlosigkeit gemeint;-). Ist es menschlich perfekt, auch darüber zu stehen, dass es mich nicht interessiert, ob mein Nagellack Blasen wirft oder mein Bart geometrisch gestutzt ist?
Quelle: https://www.onmeda.de/krankheiten/haarausfall.html